Die Schneeräumung in Saanen hat beim letzten grossen Wintereinbruch gut geklappt. Eine neue Kooperation zwischen der Gemeinde und der AAS Security trägt erste Früchte.

KEREM S. MAURER
Während dem letzten Wochenende hat Frau Holle ihre Decken kräftig geschüttelt und das Saanenland in ein herrliches Winterwunderland verwandelt. Rechtzeitig zum Beginn der Wintersaison rieselte still und leise beinahe ein halber Meter Schnee auf Wälder, Wiesen – und Strassen. Was die einen freut – weil für sie hierzulande Weihnachtsstimmung erst in Zusammenhang mit viel Schnee so richtig aufkommt – bedeutet für andere eine grosse Herausforderung. Nämlich für jene, die dafür sorgen, dass die Strassen für den Verkehr annähernd schneefrei sind.

43 Schneepflüge und neun Camions
Eine Leserin unserer Zeitung hat sich gemeldet und meinte, die Schneeräumung habe bisher in diesem Winter sehr gut geklappt. Insbesondere aufgefallen seien ihr die Verkehrsregelungen rund um die Räumungsmaschinen. Was ist da dran? Der «Anzeiger von Saanen» ist dieser Sache nachgegangen. «43 Schneepflüge, zwei kleine und fünf grosse Schneefräsen und bis zu neun Camions stehen der Gemeinde Saanen zur Verfügung, um den Schnee von den Strassen zu räumen», erklärt Christian Brand, Werkhofleiter der Gemeinde Saanen, auf Anfrage. Doch das ist nichts Neues. Was also hat geändert?

Christian Brand ist Anfang Januar dieses Jahres als Werkhofleiter in die Fussstapfen von Otto Tritten getreten und windet seinem Vorgänger, unter dessen Leitung die Schneeräumung auch schon gut geklappt hat, ein Kränzchen. «Ich bin von ihm bestens eingearbeitet worden und konnte in Ruhe schauen, wo man gewisse Dinge noch verbessern kann.» Brand nimmt Bezug auf die Autofahrer:innen und Fussgänger:innen, die zum Teil mit «haarsträubenden Manövern» rund um Schneeräumungsgeräte nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmende gefährden. Diesem gefährlichen Umstand wollte Christian Brand entgegenwirken. Neu regelt ein Sicherheitsdienst den Verkehr bei der Schneeräumung.

Unterstützung auch in Gstaad und Saanen
«Wir haben uns mit der AAS Security in Saanen zusammengesetzt, um zu eruieren, wie wir gemeinsam die Verkehrssicherheit rund um die Schneeräumung auf unseren Strassen erhöhen können», erklärt Christian Brand. Der Geschäftsführer der AAS Security, Martin Brand, bestätigt auf Anfrage, dass seine Organisation der Gemeinde Saanen seit Beginn des Winters 2021/22 neu auch in Saanen und Gstaad drei Verkehrssicherheitsmitarbeiter zur Verfügung stellt, die mit Leuchtwesten bekleidet und mit Leuchtstäben bestückt sind und vor den Schneefräsen hergehen, um den Verkehr zu regeln. «In Schönried hat sich diese Praxis in den vergangenen sechs Jahren gut bewährt», erklärt Martin Brand, für den dieser Auftrag eine willkommene Chance bildet, seine Baustellensicherheitsleute nun ganzjährig zu beschäftigen.

«Wir waren gut vorbereitet»
Letztes Wochenende habe die Schneeräumung nicht zuletzt deshalb so gut geklappt, weil der Schnee schon in der Nacht gefallen war und man mit der Schneeräumung bereits in den frühesten Morgenstunden loslegen konnte, berichtet Christian Brand, und: «So konnten wir die zwei grossen Schneefräsen zeitig an den neuralgischen Punkten zum Einsatz bringen.» Schwieriger wäre es gewesen, wenn die grossen Schneemengen erst im Verlauf des Vormittags gefallen wären, dann nämlich, wenn der Berufsverkehr ins Rollen kommt. Und nein, sie seien von den Schneemassen nicht überrascht worden, sagt er. «Wir kannten die Wetterprognosen und waren entsprechend vorbereitet.» So darf Frau Holle auch an den kommenden Feiertagen kräftig weiterschütteln.

Christian Brand betont: «Wenn die Schneeräumungsfahrzeuge den Schnee von den Strassen beseitigt haben, ist es verboten, den Schnee von privaten Liegenschaften auf die Strassen zu deponieren!»