«Es ist wichtig, unsere Essgewohnheiten zu ändern!»
18.03.2022 Gstaad, GesellschaftDer Gstaad Yacht Club und das Klosters Forum haben sich erneut zusammengetan und hatten das Vergnügen, die Erfahrung aus dem Jahr 2020 zu wiederholen, indem sie eine Konferenz zu einem sehr wichtigen Thema, der Nachhaltigkeit, organisierten. Diesmal ging es um das Thema «Die Zukunft der Ernährung und die Regeneration der Biodiversität», das die Aufmerksamkeit vieler Teilnehmer auf das Bedürfnis lenkte, herauszufinden, was passiert und was die Gesellschaft in dieser Hinsicht tun kann.
Es handelt sich um eine komplexe Situation, die ihren Ursprung in (mindestens) drei Hauptfaktoren hat: dem dramatischen Wachstum der Weltbevölkerung, den intensiven landwirtschaftlichen Praktiken, die die Böden verarmen lassen, sowie den Klimaveränderungen und den daraus resultierenden erforderlichen Anpassungen, die zu Überschwemmungen und anderen Wetterphänomenen führen. Dies führt zu Ungleichheiten auf dem gesamten Globus, wobei einige Bevölkerungsgruppen Probleme mit Übergewicht haben, während andere unter Nahrungsmittelknappheit leiden.
Die Konferenz wurde von drei Podiumsteilnehmern bestritten, die alle in irgendeiner Weise mit der Lebensmittelindustrie zu tun haben und irgendwann das Bedürfnis verspürten, sich mit diesem äusserst wichtigen Thema zu befassen oder die in ihrem Berufsleben direkt damit in Berührung gekommen sind.
Beginnen wir mit den Damen: Die erste Diskussionsteilnehmerin war Thomasina Miers. Die Unternehmerin und Chefköchin wurde bekannt, als sie 2005 die britische Fernsehshow «Master Chef» gewann und weil sie heute eine Kette mexikanischer Restaurants betreibt. Sie ist auch Moderatorin von Kochsendungen und Autorin zahlreicher Kochbücher. Miers sprach über den geschickten Ansatz in ihrem Restaurant, Recycling zu integrieren, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und, was sehr wichtig ist, ihr Menüangebot zu 45 Prozent vegetarisch zu gestalten. Sie setzt sich für die Diversifizierung der Ernährung ein und klärt die jungen Generationen über den Prozess der Nachhaltigkeit auf.
Der nächste Diskussionsteilnehmer war Patrick Holden, eine äusserst sachkundige Persönlichkeit, die seit 40 Jahren den Prinzen von Wales in Fragen der Nachhaltigkeit berät und später unter anderem Direktor des Sustainable Food Trust wurde, der den Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen beschleunigen soll. Holden sprach über das Problem der Bodenverödung auf der Grundlage seiner umfangreichen Erfahrungen, unterstrich aber auch, dass die Finanzwelt einen grossen Einfluss auf diese Problematik hat, da es zum Beispiel im Vereinigten Königreich Kredite für Landwirte gibt, die ihre landwirtschaftlichen Praktiken nachhaltiger gestalten. Er ist auch der Meinung, dass die Vielfalt der Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Getreide dringend erweitert werden muss.
Die Ozeane sind für die Gesunderhaltung unseres Planeten nach wie vor äusserst wichtig! Carl Gustaf Lundin ist ein hoch angesehener Biologe, der derzeit die Organisation Mission Blue leitet, nachdem er 20 Jahre lang für das Global Marine and Polar Programme der IUCN tätig war und als Gründungsmitglied der Sylvia Earle Alliance fungierte. Lundin betonte, dass es wichtig ist, unsere Essgewohnheiten zu ändern und der Weg in die Zukunft darin besteht, unsere Ernährung auf kleine Fische zu gründen, anstatt grosse Raubtierarten zu jagen. Er wies darauf hin, dass die Ozeane wiederhergestellt werden müssen, um die Verschmutzung der Meere zu verringern und eine Brücke zwischen Land und Meer zu schlagen. Er glaubt an die Durchsetzung von Gesetzen zum Schutz der Fischgründe. Moderiert wurde der Abend durch Heiko Specking, der über 25 Jahre Erfahrung in der nachhaltigen Entwicklung mitbringt und als Gründungsdirektor von specking+partners und Berater für Systemveränderungen des Klosters Forums tätig ist.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die nächste Generation ein wichtiges Wort bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem mitzureden hat. Es war ein Abend des Lernens und des Erfahrungsaustausches, bei dem der Gstaad Yacht Club und das Klosters Forum sicherstellten, dass alle Teilnehmer eine grosse Menge an Informationen erhielten und neue und andere Wege kennenlernten, wie sie sich aktiv für den Schutz unseres Planeten einsetzen können! Beide Institutionen sind überzeugt, dass diese Partnerschaft bei weiteren künftigen Konferenzen sichtbare Ergebnisse bringen wird!
GYC