Flurin Müller um ein Haar im SwissSkills-Halbfinale

  13.09.2022 Gstaad, Gewerbe

Der Elektroniker Flurin Müller aus Gstaad hat bei den Swiss-Skills in der Vorrunde knapp den Einzug in den Halbfinal verpasst. In der Endauswertung belegt er ex aequo mit einem Mitbewerber den 5. Platz.

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Von jemandem beobachtet zu werden, während man arbeitet, erfordert Konzentration. Bei den SwissSkills kommt man nicht drumherum. «Es ist ein sehr grosser Anlass. Viele Leute standen um unsere Arbeitsplätze herum und haben uns beobachtet. Ich musste aufpassen, dass ich mich nicht ablenken lasse», erinnert sich Flurin Müller aus Gstaad. Der Elektroniker der RUAG AG in Zweisimmen hat sich für die Schweizer Berufsmeisterschaften qualifiziert und konnte sein Können vergangene Woche unter Beweis stellen. Den Einzug in den Halbfinal hat er ganz knapp verpasst: Er landete in der Vorrunde auf Platz drei – die ersten zwei waren eine Runde weiter. Müller ist aber nicht enttäuscht. «Ich startete mit sehr realistischen Erwartungen in den Wettkampf. Als ich bei den Vorbereitungen Pascal Pfäffli zugeschaut habe, hatte ich einen Vergleich, denn er ist deutlich besser als ich», sagt er schmunzelnd.

«Bin sehr stolz auf eure Leistung!»
Pascal Pfäffli aus Därstetten ist sein Arbeitskollege bei der RUAG AG, sie haben zudem gemeinsam die Ausbildung zum Elektroniker absolviert und diesen Sommer beendet. Pfäffli siegte in der Vorrunde und sicherte sich am Ende die Bronzemedaille. Schweizweit gibt es aktuell rund 1500 Lernende Elektroniker:innen, das entspricht etwa 350 pro Jahrgang. Zwei der aktuell sechs Besten absolvierten die Ausbildung in der RUAG Zweisimmen, erklärt Dominik Buchs, Ausbildungsverantwortlicher für Elektroniker in der RUAG Zweisimmen, und ergänzt mit Blick auf Pascal Pfäffli und Flurin Müller: «Ich bin sehr stolz auf eure Leistungen an den SwissSkills 2022 in Bern.»

Für die Vorbereitungen auf die Berufsmeisterschaft habe ihnen die RUAG AG vier Wochen zur Verfügung gestellt, in denen sie ganztags verschiedene Aufgaben lösten. «Der Betrieb war sehr grosszügig», sagt Müller dankbar. Sie hätten verschiedene Probeläufe geübt und sich einer Aufgabe der WorldSkills 2016 (Berufsweltmeisterschaften) angenommen. Am SwissSkills-Wettkampf in Bern mussten sie zuerst zwei Hardwareteile zu einer Schaltung zusammenbauen und anschliessend programmieren, wie Müller erklärt. Für diese Aufgabe haben sie am Vormittag zweieinhalb und am Nachmittag dreieinhalb Stunden erhalten, obwohl das Zeitfenster am Nachmittag auf vier Stunden erhöht wurde. «Es war eine sehr grosse Aufgabe. Die Experten haben uns deshalb mehr Zeit gegeben. Dennoch konnte niemand seine Arbeit fertigstellen», erzählt der Elektroniker.

Die acht Besten wurden zugelassen
Damit Müller und Pfäffli zu den SwissSkills zugelassen wurden, mussten sie sich bewerben. Das Bewerbungsschreiben beinhaltete eine zweiseitige Erklärung über ein Projekt, in dem sie die technischen Schwierigkeiten einer spezifischen Problemstellung erläutern mussten, und die Noten ihrer Berufsausbildung. An den SwissSkills teilnehmen durften letztlich die acht besten Bewerber. Neben den zwei Elektronikern haben sieben weitere Berufsabsolventen der RUAG AG in verschiedenen Berufsgattungen den Sprung in die Schweizer Berufsmeisterschaften geschafft. Gemeinsam mit den Berufsbildnern sind sie nach Bern gereist und waren ebenfalls für Interessierte an einem Stand vertreten. Auch wenn für Müller das Abenteuer bei der Vorrunde endete, möchte er diese Zeit nicht missen. «Es war eine spannende Erfahrung.»


WEITERE TEILNEHMENDE

Von der RUAG AG in Zweisimmen hat nicht nur Flurin Müller teilgenommen, sondern auch sein Arbeitskollege Pascal Pfäffli aus Därstetten. Die beiden sind allerdings nicht direkt gegeneinander angetreten, sondern starteten in einer separaten Vorrundengruppe. In seiner Gruppe hatte Pfäffli die Nase vorn: Der Därstetter triumphierte und holte sich den ersten Platz. Er sicherte sich das Ticket für den Halbfinal und wurde schliesslich Dritter.

An den Wettkämpfen des Gartenund Landschaftsbaus bildeten die Lenkerin Melanie Siegfried zusammen mit dem Zweisimmner Fabian Buchs ein Team (Animaflor Gartenbau AG, Zweisimmen). Sie erreichten den zweiten Platz und holten sich die Silbermedaille.

PD


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