Heisse Eisen auf dem Tisch

  07.03.2022 Saanenland, Saanen, Kanton, Politik

An der gut besuchten Wahlveranstaltung im Landhaus Saanen konnte Emil Trachsel die Regierungsratskandidatin Astrid Bärtschi und Regierungsrat Pierre Alain Schnegg begrüssen. Grossratskandidatinnen und -kandidaten nahmen die Gelegenheit wahr, sich und ihre Absichten im Berner Rathaus den Besuchern vorzustellen. Myrta von Mühlenen und Susi Reichenbach lockerten den Abend mit lüpfigen Akkordeonklängen auf.

Emil Trachsel, Präsident der SVP Saanen, freute sich, die Anwesenden unter normalen Bedingungen willkommen zu heissen. Zugleich zeigte er sich beunruhigt über den brutalen Krieg in der Ukraine. Während einer Schweigeminute dachten alle an die hart betroffene Bevölkerung.

Kurzfristig musste sich Regierungsrat Christoph Neuhaus krankheitshalber entschuldigen. Aufgrund einer Strassensperrung zwischen Zweisimmen und Lenk mussten die vier SVP-Kandidaten aus St. Stephan und der Lenk dem Anlass fernbleiben.

Neubewertung der Liegenschaften im Fokus
Als erste Referentin konnte Nationalrat Erich von Siebenthal die Mitte-Kandidatin Astrid Bärtschi begrüssen und legte ihr das heisse Eisen «Erhöhung Amtliche Werte» auf den Tisch. Die 48-Jährige aus Ostermundigen stellte sich selber vor. Nach dem Jus-Studium leitete sie 18 Jahre einen KMU-Betrieb mit zwölf Angestellten. Politisch engagierte sie sich auf kantonaler und nationaler Ebene bei der BDP. Heute ist sie Präsidentin des Grossen Gemeinderates Ostermundigen und Vizepräsidentin der kantonalen Mitte-Partei. Dass die Neubewertung der Liegenschaften gerade im Saanenland für grosse Diskussionen sorgt, ist sich die Regierungsratskandidatin bewusst. Eine junge Frau, die erst kürzlich ihr Elternhaus übernommen hat, schilderte ihre Probleme und zeigte in klaren Worten auf, was es für einheimische Familien bedeutet, wenn eine Liegenschaft plötzlich um ein Vielfaches mehr Wert hat. Dieses eindrückliche Votum zeigte allen Anwesenden auf, was für schwerwiegende Folgen diese Sachlage haben kann. Astrid Bärtschi dankte für die Offenheit der Betroffenen und erkannte, dass diese Bewertungen noch einmal aufgearbeitet werden müssen.

Gemeindepräsident Toni von Grünigen beschrieb es als unbefriedigend, dass die ca. 1000 Einsprachen der Gemeinde Saanen in Bern nicht mit grösserem Verständnis aufgenommen wurden. Der Druck seitens der Grossräte müsse erhöht werden, damit das Dossier noch einmal geöffnet werde.

Grossrat Hans Schär reichte eine Motion in diese Richtung ein, die noch nicht abschliessend erledigt ist. «Für Regionen wie das Saanenland braucht es eine individuelle Formel oder eine Beurteilung vor Ort,» zeigte sich Grossrätin Anne Speiser überzeugt.

Die (un)endliche Spitalgeschichte
Er freue sich, dass die Pandemie nun zu Ende sei, stellte Regierungsrat Pierre Alain Schnegg erleichtert fest. Leider sehe er aber schon der nächsten Krise entgegen: dem Strom von Flüchtlingen, die als Folge des Kriegsgeschehens an Leib und Leben bedroht seien. «Die Ereignisse der letzten zwei Jahre haben klar aufgezeigt, dass eine flächendeckende medizinische Grundversorgung mit den wichtigen Basisangeboten in dieser Region zur Verfügung stehen muss», stellte der Amtsvorsteher der GSI fest. Er zeigte sich zuversichtlich, bald eine gute Lösung auf dem Tisch zu haben, die den Gemeinden vorgelegt werden könne. Dieser Auftrag wurde mit der STS klar kommuniziert. «Die integrierte Versorgung wird zu einem Teil der Lösung der Gesundheitsversorgung in eurer Region!»

Im zweiten Teil erhielten die Anwesenden SVP-Grossratskandidatinnen und -kandidaten aus dem Saanenland, Simmental und Kandertal die Möglichkeit, sich und ihre politischen Themen vorzustellen. Alle wollen sich für das Oberland einsetzen. Die Prioritäten liegen je nach ihrer persönlichen und beruflichen Herkunft bei der Gesundheitsversorgung, der Landwirtschaft, dem Tourismus, im Sport, im Service public, beim Gewerbe und den Familien.

Mit dem Aufruf, am 27. März bürgerlich zu wählen, schloss der Vorsitzende Emil Trachsel den offiziellen Teil des Abends. Die aufgeworfenen Fragen wurden in interessanten Gesprächen noch rege weiter diskutiert.

SVP SAANEN


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