Generation Z wie «Zukunft»

  15.11.2022 Politik, Politik, Saanen

Letzten Freitag fand im Jugendzentrum Oeyetli die Jungbürgerfeier der Gemeinde Saanen statt. Dieses Jahr waren es besonders viele Jungbürger:innen, die teilnahmen, da es coronabedingt die erste Feier in drei Jahren war. Dafür war es ein umso tolleres Fest. Neben einem Konzert von Nils Burri stattete auch die Feuerwehr einen Besuch ab.

NICOLAS GEISSBÜHLER
Am letzten Freitagabend wurden im Jugendzentrum Oeyetli in Saanen die Jungbürger:innen der Gemeinde geehrt. So viele wie dieses Jahr waren es wohl noch nie, doch ist das Corona geschuldet: Die letzten beiden Jahre musste die Feier jeweils abgesagt werden. So wurden dieses Jahr nicht nur der Jahrgang 2004 geehrt, sondern auch die Jahrgänge 2002 und 2003. Von den 142 Jungbürger:innen der Gemeinde erschienen am Freitag 75.

Abwechlsungsreiches Programm
Bis anhin bildete sich jeweils ein Komitee aus Gemeinderät:innen und Jungbürger:innen, die die Feier organisierten. Dieses Jahr übernahm die Gestaltung des Abends aber Gemeinderätin Petra Schläppi, da es mit so vielen Jungbürger:innen doch eine etwas grössere Organisation war. Dafür war das Programm umso aufregender. Die Feier startete mit einer Ansprache des Gemeindepräsidenten Toni von Grünigen, die Mitglieder des Gemeinderates stellten sich darauf kurz vor. Anschliessend wurde das Buffet eröffnet, es gab zahlreiche Leckereien in Form eines reichhaltigen Apéros. Parallel dazu fand auf der Bühne ein Konzert statt: Der Gemeinderat schaffte es, niemand geringeren als den Frutiger Nils Burri für den Abend zu gewinnen. Dieser gab zahlreiche Hits in seinem Stil zum besten, was einige Jungbürger:innen bereits zum Tanzen anstachelte. Nach dem Konzert liess der Lokalmatador DJ Sexy Kilo seine Platten kreisen und animierte umso mehr, sich zur Musik zu bewegen.

Feuerwehr als Highlight
Doch das war nicht alles. Draussen, auf dem Vorplatz des Jugendzentrums zeigte die Feuerwehr Saanen ihr Können oder besser gesagt ihre Geräte. Die Schwindelfreien konnten gut gesichert in der hochmodernen Autodrehleiter den Mond und das Saanenland aus 33 Metern über dem Boden bestaunen. Doch auch für diejenigen, die sich lieber etwas austobten, war gesorgt: Die Feuerwehr liess ein altes Auto bringen, an dem man mit den grossen hydraulischen Rettungszangen ausprobieren konnte, wie es sich anfühlt, eine Tür oder das Dach abzutrennen, um einen verletzten Insassen zu retten.

Dass die Feuerwehr da war, hatte auch den Grund, dass diese gerade neue Mitglieder sucht und somit gleich bei den Jungbürger:innen Werbung gemacht werden konnte. Diese waren begeistert von dieser Idee und beide Angebote wurden rege genutzt. Das alte Auto war auf jeden Fall am Ende des Abends nur noch schwer als solches erkennbar.

Bitte um Einsatz in der Gemeinde
Die Jungbürger:innen wurden vom Gemeinderat gebeten, sich in die Gemeinde einzubringen und so auch etwas zurückzugeben. Dies sei möglich durch politische Partizipation – beispielsweise durch Abstimmen – durch Mitwirken in der Feuerwehr oder auf ganz andere Weise. Wichtig sei bloss, dass man sich einbringe. Gemeindepräsident Toni von Grünigen betonte auch, dass die nun 18-jährige Generation, die sogenannte «Gen Z», unsere Zukunft sei. «Ich hoffe, das ‹Z› steht bei euch allen für ‹Zukunft› und für ‹Ziele›, die ihr haben sollt auf eurem Weg», schloss von Grünigen seine Rede.

Im Anschluss meldete sich Gemeinderätin Petra Schläppi noch einmal zu Wort. Sie betonte, egal wie weit es die Jungbürger:innen auf ihrem Lebensweg aus dem Saanenland wegtrage, das Saanenland sollte ihnen immer in Erinnerung bleiben: «Ich hoffe, ihr tragt das Saanenland immer in eurem Herzen und kommt irgendwann wieder zurück.»


Mirta
Jahrgang 2002

«Ich bin jetzt schon länger volljährig, und freute mich sehr darauf, da ich mir erhoffte, damit endlich ernst genommen zu werden. Ich bin auch in einer politischen Partei aktiv und engagiere mich dort für das Saanenland. Ein Amt im Gemeinderat käme für mich zurzeit aber nicht in Frage, da ich gerade im Unterland wohne. Zurzeit ist es für mich wichtiger, gewisse Themen auf die Agenda zu bringen und ernst genommen zu werden. Aber sag niemals nie.»


Max
Jahrgang 2004

«Ich schätze es sehr, kann ich nun politisch partizipieren, indem ich abstimme etc. und das nutze ich auch, die Politik interessierte mich schon länger. In einer Partei bin ich noch nicht, ich möchte aber nach bestandener Lehre einer beitreten und mich politisch engagieren. Stimmrechtsalter 16 war etwas, das ich ablehnte, da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass ich mit 16 noch nicht die Reife hatte, die ich nun bei politischen Entscheidungen an den Tag lege.»


Pascal & Rafael
Jahrgang 2003

Pascal:
«Mit der Volljährigkeit hat sich nicht viel geändert, ausser, dass wir jetzt Autofahren können. Politik interessiert uns nicht besonders, die Lehre zu bestehen steht momentan im Zentrum. Betreffend Stimmrechtsalter 16 finde ich, dass 16 zu früh ist, um abzustimmen.»

Rafael: «Ich könnte mir allenfalls vorstellen, nach der Lehre der Feuerwehr beizutreten. Ich hätte es gut gefunden, wenn jene, die sich dafür interessieren, bereits ab 16 Jahren hätten abstimmen können.»

 


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