Gstaads Käsekönig wirft das Handtuch

  02.04.2007 Gstaad, Hotellerie / Gastronomie, Landwirtschaft

Hanspeter Reust, Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Gstaad, tritt per sofort von seinem Amt zurück. Bekannt als innovativer Käsekönig, ist Reust durch die absichtliche Falschlieferung von Alp-, bzw. Bergkäse an die Migros Aare in Verruf geraten. Die Ruhe nach dem Sturm lässt aber länger auf sich warten als erhofft, und  so ist von der anfänglich geplanten, weiteren Zusammenarbeit mit Reust nun keine Rede mehr. Dieser zieht nun seine Konsequenzen aus dem "Käseskandal" und wirft das Handtuch. Wie er sagt, "damit die Genossenschaft keinen weiteren Schaden aus der Falschlieferung" nehme und so "das Vertrauen der Kunden aufs neue gefestigt" werden könne. Leider ist Vertrauen jedoch um ein vieles schneller gebrochen als wieder aufgebaut. Seine freiwillige Demissionierung könnte fast selbslos anmuten, wäre da nicht die Absicht hinter der Verwechslung gewesen...

Die Migros sei nicht mehr bereit, mit Reust zu verhandeln, so das offizielle Pressecommuniqué. Also bleibt dem King of Cheese nichts anderes übrig, als das Ruder der Milchgenossenschaft an Hansruedi Steiner zu übergeben. Dies, um die Hautabnehmerin des Saanenländer Käses (die Migros bezieht rund ein Fünftel der Gesamtproduktion!) in ihrer - verständlichen - Rage zu besänftigen und neue Verhandlungsbasis zu schaffen. Steiner bleibt nur ad interim im Amt; Reusts vakanter Thron soll möglichst rasch durch einen neuen Geschäftsführer besetzt werden. Ob der Ruf des Saanenländer Käses auch so schnell retabliert sein wird, bleibt jedoch zu bezweifeln.


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