Inspiriert von Natur, Mensch und Tier

  17.11.2017 Feutersoey, Kultur, Natur, Kunst, Ausstellung

Drei Künstler bewohnten die letzten drei Monate Räume des «Open Spaces» in Feutersoey und liessen Landschaft, Mensch und Tier auf sich wirken und in ihr Schaffen einfliessen. Vom 15. bis 28. November präsentieren sie nun die Arbeit der letzten Monate im alten Schulhaus in Feutersoey.

MELANIE GERBER
Bereits zum dritten Mal bewohnten Künstler «in Residence» die Räume des Kunst-Zentrums Open Spaces. Sie hinterlassen nicht nur Gemälde, sondern auch ein Gemeinschaftswerk, das weiterhin im ehemaligen Schulhaus stehen wird: Der kleine Tisch im Ausstellungsraum wurde selbst zum Kunstwerk, als Erinnerung an die gemeinsame Zeit und als Geschenk an die Gastgeber.

Austausch und neue Perspektiven
Die Künstler kommen aus unterschiedlichen Ländern und bleiben für jeweils drei Monate. «Der Zeitraum war perfekt», sagte Timo Rytkönen aus Finnland. Er habe neue Perspektiven gefunden und sein Projekt umsetzen können. Seine Werke, eine Auseinandersetzung mit Fundstücken von Flohmärkten, können bis Ende November in Feutersoey betrachtet werden. Danach werden die Künstler heimkehren und Platz machen für die nächsten Kunstschaffenden.

Der Austausch schien inspirierend zu sein. «Hier haben wir alle daran gearbeitet», hörte man hie und da an der Vernissage vom 15. November, als die Künstler ihre Werke vorstellten. Immer wieder arbeiteten sie gemeinsam, was auch das Schaffen von Kyra und Roderick MacLeod, den Gastgebern, prägt. «Die Zusammenarbeit ist immer eine Art Dialog», sagte Kyra MacLeod. «Wir sprechen aber nicht, während wir arbeiten.»

Von der Umgebung inspiriert
Dass man als Künstler nach Feutersoey kommt und mit vielen Eindrücken wieder geht, beweisen Suelin Low Chew Trung und Prensnelo, beide Kunstschaffende aus der Karibik. «Ich wollte etwas von Grenada mitbringen und mit Sachen von hier mischen», erzählte Suelin Low Chew Tung. So flossen kulturelle Elemente aus dem Saanenland in ihr Werk ein, auf vielen Bildern sind Kühe zu sehen, aber auch Menschen am Strassenrand, «Kuhtreiber», wie die Künstlerin sie nennt. Auch beim Material liess sich die Künstlerin aus Grenada auf Experimente ein: Sie habe die Farbe, die sie zu Hause hergestellt habe, mit Milch aus dem Lädeli in Feutersoey gemischt und damit gemalt.

Ihr Mann Presnelo experimentierte ebenfalls mit dem Element Kuh und mischte es mit dem für ihn und seine Kultur sehr bedeutenden Tamburin. Letzteres bedeute Versammlung, man mache gemeinsam Musik und tanze dazu. Die Schweiz fasziniere ihn, er habe noch nie ein so sauberes Land erlebt und die Pünktlichkeit gefalle ihm sehr.

Ein offener Ort
Das Kunst-Zentrum Open Spaces wurde seinem Namen gerecht. Künstler und Initianten des Projekts zeigten an der Vernissage ihre Werke und beantworteten gerne und offen die Fragen der Besucher.
Die Ausstellung dauert noch bis 28. November.


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