Am Bahnhof in Zweisimmen ist ab 1. November 2018 ein Informationsschalter geplant. Betreut wird er von Mitarbeitenden der MOB, ausgebildet werden sie von fronterfahrenen Vertretern vom GST.

Der rasante Technologiewandel stellt auch die Tourismusbranche vor Herausforderungen und wirft Grundsatzfragen auf. Die digitale Transformation ermöglicht neue touristische Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Wie andernorts wurden auch in Zweisimmen in den vergangenen Jahren und Monaten die Aufgabenbereiche und hinsichtlich dem Kosten/Nutzen-Verhältnis analysiert und neu geregelt.

Unbestritten sei, schreiben die Verantwortlichen von MOB, Gemeinde und Tourismus Zweisimmen in einer gemeinsamen Medienmitteilung, dass in Zweisimmen auch in Zukunft eine touristische Informationsstelle betrieben werden soll. Die nun zwischen der MOB, der Gemeinde Zweisimmen und Zweisimmen Tourismus ausgehandelte Lösung im Bahnhof Zweisimmen spreche für sich. Der Standort sei – nach dem Bahnhofumbau und vor dem Hintergrund der prognostizierten Zunahme des ÖV – optimal. Das Schalterpersonal sei informiert worden und freue sich auf die neue Herausforderung.

Die Lösung sei eine Win-Win-Situation für alle Partner: Die Öffnungszeiten der Informationsstelle würden sich verdoppeln, die Kosten für den Betrieb sowohl für die MOB wie auch für Zweisimmen Tourismus deutlich reduziert und dadurch könnten auch die Arbeitsplätze am Bahnhof erhalten werden.

Ausbildung ab Oktober 2018 und Start am 1. November 2018
Die neue Informationsstelle wird von den Mitarbeitern/innen der MOB betreut. Obwohl bereits heute über ganz verschiedene Themen Auskunft erteilt werde, sei ab Oktober 2018 eine Ausbildung durch «fronterfahrene» Vertreter/ innen von Gstaad Saanenland Tourismus sowie eine Einführung in die technischen Hilfsmittel (Reservationssystem für Hotel und Ferienwohnungen usw.) vorgesehen. Offizieller Start ist der 1. November, der Beginn des neuen Geschäftsjahrs von Zweisimmen Tourismus.

Neue Aufgabenverteilung
Aus der Umstrukturierung von Zweisimmen Tourismus ergeben sich weitere Änderungen. Die Tourismus-Organisation werde sich inskünftig auf ihre Aufgaben wie die Unterstützung von lokalen Events, Dorfverschönerungen oder Lokalmarketing konzentrieren, heisst es in der Medienmitteilung. Die Basiswerbung erfolge aufgrund einer Leistungsvereinbarung durch die Marketing-Organisation der Destination Gstaad. GST sei auch in Zukunft zuständig für den Betrieb des Reservationssystems und werde (auf Provisionsbasis) das Inkasso der Kurtaxen sowie der Tourismusförderungs- und Beherbergungsabgaben übernehmen. «Alle diesbezüglichen Einnahmen werden von der Gemeinde Zweisimmen verwaltet und zweckbestimmt für die Führung des Infopoints, für die Zahlung des Destinations-Marketings, für Beiträge an Zweisimmen Tourismus, an das Schwimmbad, den Sparenmoosbetrieb und für weitere touristische Dienstleistungen verwendet.» Die Leistungsvereinbarungen mit den drei lokalen Partnern wurden an der Gemeindeversammlung in Zweisimmen am 13. Dezember 2017 genehmigt.

PD/ANITA MOSER

ZWEISIMMEN: TRAGBARES DEFIZIT

Wie der Gemeinderat von Zweisimmen mitteilt, sieht das Budget für das nächste Jahr Aufwendungen und Erträge von über 15 Millionen Franken vor und weist einen Ausgabenüberschuss von 238 000 Franken auf. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 1,8 Einheiten. Das Budget sieht Nettoinvestitionen von gut sieben Millionen Franken vor. Die Gemeindeversammlung genehmigte das Budget ohne Gegenstimme. Ebenfalls einstimmig genehmigten die Anwesenden jährliche Betriebsbeiträge an Zweisimmen Tourismus, an den Verein Sparenmoos Aktiv und an die Schwimmbadgenossenschaft. Weitere Leistungsvereinbarungen mit der Destination Gstaad (Marketing, Inkasso Kurtaxen und TFA) und der MOB (Info-Point am Bahnhof Zweisimmen) sollen an der kommenden Gemeindeversammlung beschlossen werden, wie es in der Medienmitteilung heisst.

PD/ANITA MOSER