Die beste Woche meines Lebens

  26.07.2019 Bildung, Gesellschaft, Politik, Event, Schweiz

Vom 13. bis 19. Juli fand der Global Changemakers Youth Summit statt. 60 neue Weltverbesserer trafen sich im abgelegenen Herzberg in Aarau. Mit dabei war der Schönrieder Damian Stähli, welcher sich mit seinem Projekt für die psychische Gesundheit von Jugendlichen qualifizierte und den Titel «Global Changemaker 2019» erhielt (siehe AvS vom 12. Juli). Nachfolgend sein persönlicher Rückblick.

Bereits am ersten Tag wurde mir bewusst, wie unterschiedlich und vielfältig die Herkunft aller Teilnehmenden ist. Gleichwohl wurden alle Anwesenden mit einer herzhaften Umarmung begrüsst, als kenne man sich bereits seit Jahren. Small Talk war definitiv fehl am Platz; bereits nach den üblichen Vorstellungssätzen gingen die Diskussionen in die Tiefe. Was sind deine Projekte? Wie wurdest du Global Changemaker? Dies waren nur einige der «taffen» Fragen, mit welchen man bereits zu Beginn konfrontiert wurde. Das zeigte mir, aus welchem Grund wir alle hier zusammengekommen sind – um die Welt zu verändern! Während der Woche hatten wir sowohl Networking-Gelegenheiten, Workshops wie auch Gastreferate. Das Programm war so ausgelegt, dass am Morgen vor dem Frühstück eine freiwillige Joggingrunde absolviert werden konnte. Dies war ein angenehmer Ausgleich zu den doch sehr ermüdenden Aktivitäten und eine gute Gelegenheit, den Kopf freizubekommen. Für die Jugendlichen aus anderen Kontinenten waren sogar die Klänge der Kuhglocken unbekannt und wurden mit denen eines Sportwagens verwechselt.

Die Teilnehmer/innen wurden gemäss ihrem Interessensfeld in Themengruppen eingeteilt und zusammen wurde eine Kampagne zu Übungszwecken lanciert. Ich hatte die Möglichkeit, in der «Gesundheit und Wohlbefinden»- Gruppe mitzuwirken. Wir beschlossen, eine Kampagne für die psychische Gesundheit Jugendlicher zu lancieren und auf deren Wichtigkeit aufmerksam zu machen – was also genau meinem Gebiet entsprach. Wir nannten unser Projekt «#you are enough», was so viel bedeutet wie «du bist gut genug» und aufzeigen sollte, dass jeder wertvoll und liebenswert ist.

Daneben konnten die Fähigkeiten, welche es braucht, um eine Veränderung in der Gesellschaft herbeizuführen, verbessert werden. Gerade das sogenannte Pitching forderte mich stark heraus. Dabei geht es darum, sich selber und sein Projekt innerhalb einer Minute einer fremden Person vorzustellen. Die Idee dabei ist, das Interesse des Gegenübers zu wecken. Was sehr wichtig ist, gerade wenn es darum geht, neue Geldgeber oder Partner zu finden. Auch Präsentationstechniken, Mittelbeschaffung und der effektive Umgang mit Social Media wurden geschult.

Der wichtigste Aspekt des Summits war aber das Vernetzen mit anderen Aktivisten/innen. Es war sehr spannend zu sehen, dass eine Kandidatin aus Malaysia ein sehr ähnliches Projekt in ihrem Heimatland aufbaut. Zudem war auch eine Mental-Health-Aktivistin aus den USA anwesend. Der gegenseitige Austausch über das Tabuthema rund um psychische Erkrankungen zeigte, dass die Probleme rund um die Stigmatisierung weltweit präsent sind.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Woche die beste meines Lebens war. Ich konnte so viel von den anderen profitieren und meine Fähigkeiten ausbauen. Jeder einzelne Changemaker war eine Bereicherung und mein persönliches Engagement wurde sehr anerkannt und gelobt. Der Abschied fiel dementsprechend schwer.

Der Summit ist jedoch nicht das Ende, sondern der Anfang eines aktiven Engagements mit einer weltweit vernetzten Familie.

DAMIAN STÄHLI


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