Aus dem Solsana wird das Grand Hotel Sonnenhof

  24.06.2022 Saanen, Volkswirtschaft, Tourismus, Saanenland

Das ehemalige Hotel für Blinde und Sehbehinderte wird zum Fünfsternehaus Grand Hotel Sonnenhof. Geht alles nach Plan, beginnen die Bauarbeiten im Frühling 2023. Bis dahin wird das Haus weiterhin als Sun&Soul Panorama Pop-Up Hotel geführt. Seit April allerdings mit einem neuen Konzept und für eine neue Klientel.

ANITA MOSER
Ende 2017 hat der Blinden- und Sehbehindertenverein (SBV) das Hotel Sonnenhof an die Solsana AG verkauft. Besitzer der AG sind Bach Immobilien und Matti Immobilien AG sowie zwei Minderheitsaktionäre. Die Solsana AG hegt grosse Um- und Neubaupläne. Geplant ist ein Fünfsternehotel mit Zimmern und hotelmässig bewirtschafteten Wohnungen.

Baueingabe Anfang September
Die Überbauungsordnung «Solsana/ Grand Hotel Sonnenhof» lag bis zum 13. Mai zur Mitwirkung auf. Wie Mitbesitzer Marcel Bach auf Anfrage sagt, ist während der Auflage eine Eingabe erfolgt. «Sie betrifft gewisse Anregungen betreffend Photovoltaik», so Bach. «Wir hatten bereits vorgesehen, das neue Dach mit einer Photovoltaikanlage auszustatten.» Das Bauprojekt bedarf einer Zonenplanänderung. Aktuell sei man nun daran, die Baueingabe vorzubereiten. Diese soll Anfang September öffentlich aufgelegt werden. «Vorgesehen ist ebenfalls eine öffentliche Orientierung über das Projekt», stellt Marcel Bach in Aussicht.

Grand Hotel Sonnenhof
Geplant ist ein Fünfsternehotel mit rund 26 Zimmern und 12 Wohnungen. Die Heizung/Energieversorgung ist mit der Holzschnitzelheizung vom Nahwärmeverbund Unterbort bei der ehemaligen Zingre Chaletbau AG vorgesehen.

Mitteltrakt bleibt
Das 1914 erstellte Gebäude bleibt grösstenteils erhalten. Abgerissen und ersetzt werden die nachträglich erstellten Gebäude links und rechts des erhaltenswerten Hauptbaus. «In die Verhandlungen miteinbezogen war auch der Heimatschutz – er hat es so abgesegnet», erklärt Marcel Bach.

Die Erschliessung für den motorisierten Verkehr erfolgt wie bisher ab der Hauptstrasse über die Unterbortstrasse und anschliessend über die Solsanastrasse. Oberirdisch wird es keine Parkplätze geben», betont Marcel Bach. Parkierung, Anfahrt mit Reisebussen sowie die Anlieferung für den Hotelbetrieb erfolgen im Untergeschoss. Die Zufahrt in die Einstellhalle ist beim heutigen Bereich der oberirdischen Parkplätze geplant.

Synergien mit The Alpina Gstaad
Das Hotelprojekt haben die bekannten Architekten Herzog & de Meuron entworfen. «Wir beabsichtigen, das Grand Hotel Sonnenhof zusammen mit dem Hotel Alpina zu führen und so gewisse Synergien zu nutzen», erklärt Marcel Bach. Das ist mit ein Grund, weshalb man sich entschieden hat, das neue Hotel im Fünfsternesegment anzusiedeln. «Zusammen haben die beiden Hotels eine gute Grösse», so Bach. Das The Alpina verfügt über 58, das Grand Hotel Sonnenhof über 28 Zimmer und rund ein Dutzend hotelmässig bewirtschaftete Wohnungen.

Über die Kosten für den Neu- und Umbau zu sprechen, sei noch verfrüht, zurzeit hole man erste Richtofferten ein, antwortet Marcel Bach auf eine entsprechende Frage.

Geht alles nach Plan, soll mit dem Bau im Frühling 2023 begonnen werden.

Neues Konzept seit April
Seit November 2018, seit dem Verkauf an die Hotel Solsana AG, wird das Hotel hoch über Saanen als Sun&Soul Panorama Pop-Up Hotel von den Gebrüdern Buchs und Vanessa Schwenter vom 16 Art-Bar-Restaurant betrieben. Seit Anfang April und noch bis zum Baubeginn allerdings mit einem neuen Konzept und einem anderen Zielpublikum. «Wir haben umgestellt auf preiswerte Langzeit- und Monatsvermietung für Arbeitnehmende in der Region», erklärt Host Vanessa Schwenter. Derzeit ist das Haus ausgebucht. Neben Bauarbeitern, Nannys, Hotelangestellten, Privatköchen usw. sind auch 16 erwachsene Flüchtlinge und zwei Kinder aus der Ukraine seit Mitte April im Mitarbeiterhotel eingemietet. «Sie organisieren sich selber», erklärt Vanessa. Die Kinder gehen zur Schule, einige der Erwachsenen haben Arbeit gefunden.

Ein paar Zimmer sind an ehemalige Stammgäste des Sun &Soul dauervermietet. Sie verbringen hier ihre Wochenenden oder die Ferien. Den Bewohnerinnen und Bewohnern kommt zugut, dass das Haus als Hotel diente. Sämtliche Zimmer verfügen deshalb über eine Dusche und ein WC sowie einen Kühlschrank. Kochen müssen die Mieter selber. «Die Bewohner verpflegen sich selber in den bestehenden Küchen im Haus», erklärt Vanessa Schwenter. Dazu gibt es im Erdgeschoss einen Kaffee- und Getränkeautomaten.

Weiteres Projekt in Saanen geplant
Wie Marcel Bach informiert, ist als Ersatz für das Dreisternehotel Solsana ein grösseres Projekt auf dem Saanerhof-Gelände in Saanen geplant.

https://budgetroomgstaad.ch/


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