Am vergangenen Samstag fand in der Mehrzweckhalle in Lauenen das Forum Lauenen 2022 statt. Dazu eingeladen hatte die Gemeinde zusammen mit Gstaad Saanenland Tourismus. Ansprechen wollte man all jene, denen die aktuelle Situation und die Zukunft der Gemeinde Lauenen wichtig sind, Einwohnerinnen und Einwohner ebenso wie Gäste.

Zu Beginn der Veranstaltung erklärten Gemeindepräsidentin Ruth Oehrli-Pekoll und Tourismusdirektor Flurin Riedi, dass es ihnen ein grosses Anliegen sei, mit den Interessierten über aktuelle Projekte zu diskutieren und zu erfahren, welche die Meinung der Bevölkerung dazu sei. Und interessante Pläne hat die Gemeinde Lauenen derzeit einige. Besonders zu erwähnen ist das Projekt «Naturnaher Tourismus Lauenen – Lauenensee». Es wird im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) vom Kanton Bern und vom Bund finanziell unterstützt. Am Forum stellten Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinde und Tourismus den Stand vor.

Das Teilprojekt «Lauenenseestrasse» strebt eine Beruhigung der saisonalen Verkehrsspitzen (Tagesausflügler) auf der Strasse zwischen Lauenen und dem Lauenensee an. Besonders in den letzten zwei Corona-Sommern kam es auf dieser Strasse immer wieder zu gefährlichen und kritischen Situationen. Man wolle den touristischen Autoverkehr aber nicht einfach einschränken, sondern die Mobilität in ein neues attraktives Gesamtangebot einbetten. Es war naturgemäss jenes Teilprojekt, das unter den Anwesenden am meisten zu reden gab.

Im Rahmen weiterer Teilprojekte sollen einige Infrastrukturen erneuert werden. So soll das alte Skiliftgebäude bei der Rohrbrücke durch ein Mehrzweckgebäude ersetzt werden, welches den heutigen Bedürfnissen besser dient. Und für das Besucherzentrum beim Parkplatz Lauenensee ist ein attraktiver Neubau geplant. Weitere Infrastrukturprojekte klärt die Gemeinde derzeit ab, insbesondere will man beim Lauenensee bessere Grillplätze und im Bereich Dorf einen Spielplatz ausbauen sowie die Parkplatzsituation optimieren.

Das Teilprojekt Angebotsentwicklung strebt an, den Lauener Tourismus ursprünglich, authentisch, urchig und naturnah weiterzuentwickeln. Besucherinnen und Besucher sollen künftig besser verteilt werden, sodass der Lauenensee nicht an seine Kapazitätsgrenzen stösst. Geplant sind mehrere Themenwege, verbunden mit neuen kulturellen und kulinarischen Angeboten im Dorf. Die Landwirte sollen motiviert werden, agrotouristische Angebote aufzubauen. Dies vielleicht auch im Zusammenhang mit einigen Camper-Stellplätzen, die in Lauenen seit Kurzem zur Verfügung stehen.

Die vorgestellten Pläne und Projekte stiessen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern trotz vielen kritischen Nachfragen grossmehrheitlich auf positives Interesse. Das übergeordnete Ziel der Weiterentwicklung des naturnahen und sanften Tourismus wird von den Anwesenden mitgetragen. Wobei an den Plänen zur Beruhigung der Lauenenseestrasse sicher noch weitergearbeitet werden müsse, wie Gemeindepräsidentin Ruth Oehrli-Pekoll in ihrem Schlusswort betonte. Der Gemeinderat werde sich noch diesen Herbst mit den Ergebnissen des NRP-Projektes befassen und Anträge zu gegebener Zeit der Gemeindeversammlung vorlegen.

EINWOHNERGEMEINDE LAUENEN