«Das ist Heimat!»

  24.11.2022 Kultur, Kultur, Saanenland, Natur, Saanen, Berner Oberland

Gegen 200 Personen erfreuten sich am dritten und letzten der diesjährigen Saaner Abesitze. Robert Schneiters Lichtbildervortrag «An stillen Wassern im Berner Oberland» brachte das Publikum ins Schwärmen. Es schmunzelte, kommentierte und vereinzelt summte es sogar mit.

KEREM S. MAURER
Der Titel von Robert Schneiters Lichtbildervortrag war Programm: Der pensionierte Pfarrer von Saanen zeigte während gut 90 Minuten Bilder von Seen und Seelein im Berner Oberland. Damit begeisterte er die Gäste des bis fast auf den letzten Platz gefüllten Saals im Saaner Landhaus, wo das Licht während des Vortrags nicht nur gedimmt, sondern ganz ausgemacht wurde, «damit die Farben auf den Fotos besser wirken», wie Schneiter sagte.

Nerv getroffen
Viele des mehrheitlich ü65-Publikums schienen wohl schon oft selber an den Oberländer Seen unterwegs gewesen zu sein. Bei vielen der gezeigten Bilder der heimischen Bergseenwelt ging durchs Publikum ein anerkennendes Raunen, das vielfach den ausdrucksstarken Bildern geschuldet war – aber nicht nur. «Oh, da hab ich schon lange mal hin gewollt» über «ja, da war ich schon, dort ist es wirklich schön» bis «dahin werde ich im nächsten Jahr noch einmal wandern» war alles zu hören. Der Vortrag hat vor allem eines gezeigt: Bilder aus der heimischen Bergwelt mit ihren Gebirgs- und Gewässerlandschaften, den Gletschern, Blumen und Tieren treffen den Nerv der hiesigen Bevölkerung.

Vollumfänglich gelungen
Für den stimmigen musikalischen Rahmen sorgten Franziska Raaflaub und Louis Schürmann mit Jodelgesang und Alphornklängen, begleitet vom Akkordeonvirtuosen Gyorgi Spasov. Letzterer entlockte dem Schwyzerörgeli derart berührende Klänge, dass eine Dame aus dem Publikum anerkennend witzelte: «Schwyzerörgelispielen ist ganz einfach, man muss nur zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe drücken.» Viele Besucherinnen und Besucher liessen sich von den bekannten Klängen zum Mitsingen animieren. Am Ende der Veranstaltung brachte eine Besucherin den dritten Saaner Abesitz auf den Punkt: «Es war sensationell, das ist Heimat!» Und eine andere, die zuvor noch nie einen Abesitz besucht hatte, am Mittwoch aber von ihrer Schwester zum Mitkommen animiert wurde, prophezeite: «Das war so schön, ich werde sicher wieder einmal einen Abesitz besuchen.» Am Ende der Veranstaltung signierte Robert Schneiter sein neues Buch mit dem zum Vortrag passenden Titel «An stillen Wassern des Berner Oberlandes». Ruth Galler von der Buchhandlung Au Foyer Saanen hatte den Büchertisch organisiert. Man kommt nicht umhin, diesem Abend das Prädikat «vollumfänglich gelungen» zu verleihen.

Positive Bilanz
Dieser Meinung waren auch die Veranstalter. Beat Marmet von der Kulturkommission der Dorforganisation Saanen, der den dritten Abesitz moderiert hatte, erinnerte sich höchstens an einen Abesitz, der ähnlich gut besucht war, und auch Präsident Andreas von Grünigen bilanzierte: «Ich bin sehr zufrieden nach der Pause, die wir einlegen mussten». Die drei Anlässe seien alle gut besucht worden, was auch an den Themen, die alle die Natur betrafen, lag. Und dass es nicht immer einfach ist, gute Vorträge oder Ideen für die Abesitza zu finden, sagte Beat Marmet abschliessend, als er die Anwesenden aufforderte, sich mit guten Ideen bei der Kulturkommission der Dorforganisation Saanen zu melden.


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