Der Lauenensee hat nun zwei Ranger

  15.08.2022 Natur, Tourismus, Natur, Lauenen, Klima

Beim Lauenensee schaut bereits den zweiten Sommer ein Ranger nach dem Rechten. Bisher hat Gstaad Saanenland Tourismus gute Erfahrungen gemacht, hat sogar einen weiteren Ranger eingestellt und eine Tour für Gäste eingeführt. Zudem laufen Testphasen in anderen Gebieten.

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«Die Natur ist unser höchstes Gut und das gilt es zu schützen», sagt Jan Brand, Leiter Infrastrukturen und Projekte bei Gstaad Saanenland Tourismus. Der Einsatz eines Rangers am Lauenensee sei deshalb einer der Schritte gewesen, um den touristisch viel besuchten Hotspot zu unterhalten und zu pflegen. Bereits die zweite Saison schaut Lukas von Siebenthal nach dem Rechten und informiert die Besuchenden über die heimische Flora und Fauna und wie diese nachhaltig genutzt und beschützt werden können. «Lukas wirkt sehr glücklich in seinem Job. Er hat sich gut eingelebt und informiert gerne die Leute vor Ort», bilanziert Brand den bisherigen Einsatz des Rangers. Dieser hat seit Anfang Sommer Verstärkung erhalten. Erich Käser ist der zweite Ranger und unterstützt von Siebenthal besonders beim neu eingeführten Angebot «Ranger Tour».

Mit einem Ranger erkunden
Dabei handelt es sich um eine geführte Gästetour rund um den Lauenensee, bei der die Ranger unter anderem über das Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen, die Welt der Wild- und Wassertiere und der heimischen Blumen sowie über die lokale Landwirtschaft informieren. Die Tour ist buchbar für Gruppen und Familien. Zusätzlich findet jeden Montagnachmittag im Rahmen von Saanis Familienprogramm eine Führung für Kinder und Familien statt.

Die Natur zu beobachten, sich darüber Wissen anzueignen und für deren Schutz einzusetzen, hat Erich Käser von Kindesbeinen an gelernt. «Mein Vater war begeisterter Ornithologe. Er hat mich immer auf seine Ausflüge mitgenommen. Wir haben viel Zeit in der Natur verbracht», erzählt Käser auf Anfrage. Nun selbst Gästen oder auch Kindern diese Faszination weiterzugeben, bereite ihm grossen Spass. «Auf die erste Tour mit zwei Familien und kleinen Kindern habe ich mich intensiv vorbereitet», erinnert sich der Ranger. Für die Führung habe er auch vieles mitgenommen, um das Interesse bei den Kindern zu wecken, beispielsweise einen Feldstecher und ein Fernrohr. Gemeinsam hat er mit ihnen nach Reiher- und Stockenten auf dem Lauenensee gesucht und ist dabei auf besondere Besucher gestossen. «Wir konnten drei Steinadler im Flug beobachten, sehr zur Freude der Familien», erzählt Käser. Dies sei eine Seltenheit.

Touren laufen schleppend an
Bisher werde das Familienangebot an den Montagnachmittagen vermehrt genutzt, im Gegensatz zur individuellen Tour, die noch wenig gebucht worden sei, sagt Jan Brand. Zudem hätten sie beobachtet, dass die Besucherfrequenzen beim Lauenensee seit dem letzten Jahr zurückgehen. Der Rekordwert wurde im Coronajahr 2020 erreicht.

Testphasen in anderen Gebieten
Nichtsdestotrotz halte Gstaad Saanenland Tourismus an der Strategie mit Rangereinsätzen fest. «Ein Ranger vor Ort lenkt alles in geordnete Bahnen», sagt Brand. In nordamerikanischen Nationalparks würden sich Strukturen mit Rangern schon lange bewähren. Am Lauenensee habe GST bisher ebenfalls positive Erfahrungen gemacht, weshalb zu Testzwecken die Ranger in andere Gebiete geschickt würden, erzählt Jan Brand. Ein Ranger werde sich an bestimmten Tagen rund um die Gebiete Rellerli und Abländschen, Arnensee, Rinderberg und Hornberg sowie Wispile aufhalten. In Anbetracht neuer Infrastrukturen brauche es einen entsprechenden Unterhalt. Die Angebote wie Erlebniswege oder Biketrails sollen so lang wie möglich qualitativ bestehen bleiben.

Ein weiterer Punkt sei die Organisation. «Gstaad Saanenland Tourismus und die Gemeinden haben verschiedene Personen im Einsatz, beispielsweise Werkleiter oder Wanderwegmeister. Es würde Sinn machen, die Synergien zu nutzen, um eine Anlaufstelle zu schaffen und dadurch die Struktur zu vereinfachen», erklärt Brand. Ob am Ende die Ranger diese Aufgabe übernehmen, werde sich in der Testphase zeigen, so Brand.

Mehr Informationen über die geführten Ranger-Touren: www.gstaad.ch

 


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