Windräder, Solaranlagen, Wasserkraftwerke – erneuerbare Energien sind derzeit in aller Munde. So auch am Infoabend zu erneuerbarer Energie, der am Dienstag, 7. Februar im Gemeindesaal Zweisimmen stattfand. Gemeinsam mit dem Fachausschuss Energie Zweisimmen lud die GLP Sektion ...
Windräder, Solaranlagen, Wasserkraftwerke – erneuerbare Energien sind derzeit in aller Munde. So auch am Infoabend zu erneuerbarer Energie, der am Dienstag, 7. Februar im Gemeindesaal Zweisimmen stattfand. Gemeinsam mit dem Fachausschuss Energie Zweisimmen lud die GLP Sektion Obersimmental-Saanenland sechs Redner zum Thema ein. Neben Jürg Grossen, Nationalrat GLP, kamen die Landwirte Ueli Luginbühl und Christian Haueter sowie Alt-Gemeinderatspräsident von Zweisimmen Ernst Hodel, Alt-Gemeinderat von Zweisimmen Thomas Naef und der aktuelle Gemeinderat von Zweisimmen Sylvain Regamey zu Wort. Die Organisatoren waren sehr zufrieden über das grosse Interesse am Anlass.
Das letzte Jahr zeigte, dass es endgültig an der Zeit ist, auf erneuerbare Energien umzusteigen, diese effizient zu nutzen und die Schweiz unabhängig von ausländischen Energielieferanten zu versorgen. Gerade das Berner Oberland bietet vielseitige Möglichkeiten für die Energiegewinnung, so Grossen. Neben Wasser, das z.B. auf der Grimsel zur Stromgewinnung verwendet wird, haben wir viel Sonne und können Holz für den Betrieb von Fernwärmeanlagen nutzen. Die landwirtschaftlichen Betriebe eignen sich zudem zur Gewinnung von Biogas, weiss Ueli Luginbühl aus dem Diemtigtal aus eigener Erfahrung. Mit seiner relativ einfachen Anlage produziert er aus dem Mist der Kühe Wärme und Strom für sein eigenes Haus, erhält als Abfallprodukt hochwertigen Dünger und kann den überschüssigen Strom verkaufen.
Für die Region Zweisimmen hat Ernst Hodel zahlreiche Visionen, eine davon ist auf dem Flugplatz Zweisimmen angedacht. Hier könnte eine grossflächige Solaranlage die Landebahn ersetzen. Die Lage der Anlage biete ein grosses Potenzial, erklärt Hodel. Die Nähe zum Stromnetz sorgt dafür, dass die Anlage relativ kostengünstig gebaut und betrieben werden kann. Der Landgewinn unterhalb der Anlage könnte zusätzlich für die Landwirtschaft genutzt werden – sei es als Weideland für Kühe oder Schafe oder auch für den Obst-, Beeren- oder Kräuteranbau (Bericht folgt). Und auch im Bereich der Energiespeicherung tut sich so einiges. So erzählte Thomas Naef von der Salzbatterie, die er für die Speicherung seiner Solarenergie eingerichtet hat. Dank dieser kann Naef die Produktion und den Verbrauch von Energie hausintern ausbalancieren und den überschüssigen Strom weiterverkaufen. Konzipiert wurde die Batterie übrigens in Meiringen, hergestellt im Tessin. Wir bewegen uns also auch hier in Richtung Unabhängigkeit von ausländischen Anbietern.
Wer wofür wie viel Fördergelder von Bund, Kanton und Gemeinde erhält, kann ganz einfach online ausgerechnet werden. Die Gemeinde Zweisimmen unterstützt ihre Bevölkerung mit Subventionen von bis zu 30%. Sylvain Regamey gibt einen Tipp für all jene mit auf den Weg, die im Sinn haben, ein Projekt im Bereich der erneuerbaren Energien umzusetzen: «Gebt das Gesuch besser heute als morgen ein.» Die Fördergelder müssen nämlich vor Beginn der Umsetzung eines entsprechenden Projektes gesprochen werden.
GLP OBERSIMMENTAL-SAANENLAND
Ausrechnen der Fördergelder von Bund, Kanton und Gemeinde: www.energiefranken.ch