Orgel plus Cello

  24.11.2022 Kultur, Kultur, Konzert, Saanen

Ein bisschen Novembermusik und Virtuosität von Roland Neuhaus und Lukas Wittermann: Darauf basierte das vorletzte Konzert der Reihe «Orgel Plus».

JENNY STERCHI
Die Stücke waren melancholisch, irgendwie herbstlich. Die Orgel steuerte neben klassischen auch selten gehörte Klänge bei. Und plötzlich mischten sich noch Cellotöne darunter. Der Name der Konzertreihe «Orgel Plus» war am Dienstagabend Programm. Der Cellist Lukas Wittermann und Roland Neuhaus an der Orgel spielten gemeinsam Bach, Rachmaninoff und Vivaldi.

Die beiden hatten das Programm gemeinsam zusammengestellt. Es sollte besinnlich sein, vielleicht sogar ein bisschen düster, auf jeden Fall nicht durchgehend heiter und beschwingt.

Rätselhaft schön
Erfreulich viele Zuhörerinnen und Zuhörer kamen am Dienstagabend in die Kirche Saanen. Die meisten von ihnen hatten vorn im Chorraum Platz genommen, mit Sicht auf die Orgel. Vielleicht wollten sie das beeindruckende Instrument im Auge behalten, wenn Johann Sebastian Bachs Orgelkonzert in a-Moll aus dem Instrument quoll. Es war eine Adaptation eines Konzertes von Vivaldi, das er ursprünglich für zwei Violinen komponiert hatte.

Die Präzision und die definierten Töne, die zwei Violinen im Zusammenspiel bieten, sind auf der Orgel nicht so einfach herzustellen. Der Anspruch an den Organisten war hörbar und wurde erfüllt.

Beim Vocalise für Cello und Orgel von Rachmaninoff zog ein wenig Leichtigkeit ein. Aufeinander abgestimmt schoben, tänzelten und wanden sich die Töne der beiden Instrumente durch das Stück. Die Cellosonate in a-Moll von Antonio Vivaldi setzte den Schlusspunkt des Konzertes. Kaum zu glauben, aber beim Allegro begegnete einem melodisch ganz kurz Mani Matters «Bim Coiffeur». Darauf angesprochen sagte der Organist Roland Neuhaus schmunzelnd: «Bach war aber zuerst da.»

Letzte Runde
Es war der zweite von drei musikalischen Vorabenden in der Reihe Orgel Plus für dieses Jahr. «Am nächsten Dienstag erwartet die Zuhörerschaft wieder mehr typischer Orgelklang», verriet Roland Neuhaus am Ende des Konzerts.


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