Fulminanter Abschluss der Saaner Proms 2023
10.07.2023 , Saanen, Konzert, KulturAm vergangenen Freitag fand das dritte und letzte Konzert der Saaner Proms-Reihe im Musikpavillon auf dem Sanonaplatz in Saanen statt. Die Nationale Jugend Brass Band begeisterte die Besuchenden.
LÉONIE MÜLLER
Seit der Gründung der Nationalen Jugend ...
Am vergangenen Freitag fand das dritte und letzte Konzert der Saaner Proms-Reihe im Musikpavillon auf dem Sanonaplatz in Saanen statt. Die Nationale Jugend Brass Band begeisterte die Besuchenden.
LÉONIE MÜLLER
Seit der Gründung der Nationalen Jugend Brass Band (NJBB) im Jahr 1976 durch den Saaner Markus S. Bach (siehe Text auf Seite 9) haben über 5000 Jugendliche den Weg zur Musik eingeschlagen und sind ihm treu geblieben. In den angebotenen Sommerkursen haben Jugendliche von 12 bis 23 Jahren die Gelegenheit, sich durch hervorragende Persönlichkeiten und ausgezeichnete Kenner der Brassband-Musik schulen zu lassen.
Schweizweite Weiterbildung
Wer sich für die Teilnahme an einem Sommerkurs interessiert, kommt nach der Anmeldung nicht um eine Aufnahmeprüfung herum. Nach dieser Hürde kann der musikalische Spass beginnen. An die 100 junge Musikant:innen aus der ganzen Schweiz treffen sich während einer Woche zum gemeinsamen Einstudieren eines anspruchsvollen Konzertprogrammes. Die Jugendlichen werden gefördert durch Einzelunterricht, Vorträge, Theoriekurse wie das Zusammenspielen im Ensemble oder in der Brassband. Gleichzeitig wird Wert auf Verantwortung, gutes Auftreten und Teamgeist gelegt. Diese Lebensschule wird begleitet von herausragenden Lehrkräften, die ihr musikalisches Wissen mit viel Freude weitergeben und vorspielen, was alles möglich ist.
Aussergewöhnlicher Lohn
Wer es in die Nationale Jugend Brass Band geschafft hat, kann zurecht stolz auf sich sein. Unvergessliche Erlebnisse sind die Konzerte auf allerhöchstem Niveau, die – wie hier in Saanen – das Publikum erfreuen.
Als Motivation und Ansporn ist es zur Tradition geworden, dass Lehrkräfte als Gastsolisten auftreten. In Saanen zeigte der Belgier Tim de Maeseneer als Gastsolist seine Virtuosität auf.
Für die jugendlichen Musiker:innen sind eine Konzerttournee (Schottland), mehrmalige Erstplatzierungen am Weltjugendmusikfestival sowie Galakonzerte an Jubiläen, am Gstaad Menuhin Festival und am World Band Festival grosse Erlebnisse. Das gemeinsame Musizieren in einem jungen Team mit der Möglichkeit, von Brassband-Koryphäen das nötige Rüstzeug zu einem gut ausgebildeten Musiker zu erhalten, das schweisst zusammen und inspiriert zu aussergewöhnlichen Höchstleistungen. Schön, dass die Konzertbesucher:innen der Saaner Proms diesen kostbaren Moment von musikalischem Können und Freude miterleben durften.
Festlich patriotisch
Gleich zu Beginn des Abends fühlte man sich als Gemeinschaft auf dem Sanonaplatz. Bei der Nationalhymne, die den musikalischen Abend eröffnete, standen alle auf und etliche sangen auch tatkräftig mit. Franziska Raaflaub begrüsste die Konzertbesuchenden – im Speziellen Erich von Siebenthal, Nationalrat, der mit seiner Frau Maria den jungen, talentierten Musiker:innen die Aufwartung machte – und führte gekonnt durch das musikalische Programm, in dem sich hochstehende Kompositionen aneinanderreihten. Ob kräftig mit Pauken und Trompeten, ob feine Töne, die in den lauen Sommerabend hinausklangen – die facettenreiche musikalische Auswahl hatte für alle etwas im Köcher. Solist Tim de Maeseneer begeisterte mit seinem Auftritt. Seine Finger bewegten sich blitzschnell über die Tasten seines Instruments. Ebenso die weiteren Solisten, Musikgruppen der Brass Band, die, gut geführt von Gastdirigent Russell Gray, keinen Einsatz verpassten. Die Perkussionisten hatten buchstäblich alle Hände voll zu tun. Ihre Einsätze waren oft auf einem Instrument sehr kurz, doch musste schnell gewechselt werden, um die nächsten taktweisenden Töne zu spielen. Für sie und die insgesamt 54 Musiker:innen der A-Band war die Bühne im Pavillon knapp, doch sie spielten mit Freude und Können für die zahlreich erschienenen Konzertbesuchenden. Das Konzert der NJBB wurde mit dem «Bundesrat Rösti Marsch» mit rassigen, fetzigen Klängen abgeschlossen. Der Komponist dieses Marsches, Urs Stähli, weilte auch unter den Besuchenden.