«Der Sinn der Musik ist es, sie live zu spielen»

  28.08.2020 Saanen, Kultur, Konzert, Musik

Von groovy über feierlich bis wehmütig: Im Rahmen eines weiteren Orgel-plus-Konzertes wurde das Innere der Mauritiuskirche von Roland Neuhaus und Rita Walker mit abwechslungsreichen Klangfarben angestrichen.

NADINE HAGER
Noch bevor die Türen der Kirche in Saanen vor Beginn des Orgel-plus-Konzertes geschlossen wurden, war erwartungsvolle Stille eingetreten: Gross und Klein, Jung und Alt waren gekommen, um dem Zusammenspiel von Klarinette oder Saxofon und Orgel zu lauschen. Als dann mit dem letzten warmen Abendlicht die ersten Orgeltöne in der Kirche erklangen, war die Stimmung andächtig und friedlich.

Eine musikalische Reise
Rita Walker, Instrumentallehrerin an der Musikschule Saanenland-Obersimmental (MSSO), faszinierte abwechselnd mit ihren Klarinetten- und Saxofonkünsten. Begleitet wurde sie an der Orgel von dem Hauptverantwortlichen der Orgel-plus-Konzertreihe, Roland Neuhaus. Gemeinsam nahmen die beiden die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch unterschiedlichste Genres: So führten die Musizierenden nach einem fröhlichen Auftakt in die zarten, träumerischen Gefilde einer heilen Welt, dicht gefolgt von einem Abstecher zu groovy Blues und dem gefeierten Klassiker «Pink Panther». Dann versetzte ein Walzer von Hans Niederdorfer die Anwesenden in Tanzlaune, die sich jedoch gleich wieder auflöste in Anbetracht eines wehmütigen Satzes des Komponisten Tomaso Albinoni. Der zweite Satz des Stückes hingegen leitete wieder eine verspielt-feierliche Laune ein – kurz bevor die Zuhörer/involkstümlichen Stück entlassen wurden.

Die Orgel: ein vielseitiges Instrument
Während die Klarinette mit ihrem durchdringenden Klang ausschliesslich ein Melodieinstrument ist, hat die Orgel als Begleitinstrument mehrere Seiten: Sie kann sich sogar selber begleiten. Roland Neuhaus ortet genau hier das Potenzial für Orgel plus: «Die Idee von Orgel plus ist es, dass man die Orgel vielseitig zeigt als Begleitinstrument.» In diesem Konzert haben die beiden Musiker mit ihrer breit gefächerten Stückauswahl auch bewusst verschiedene Klangfarben von Orgel

Ein tolles Konzert
Nur drei Viertelstunden dauerte das Konzert, doch dies genügte, um die Anwesenden ganz in die Musik abtauchen zu lassen. Nicht wenige sassen die ganze Zeit über mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf da, versunken in der Klangwelt.

Nicht nur die Zuhörer/innen, sondern auch die beiden Musiker selbst waren sich nach dem Konzert einig, dass es gelungen ist: Rita Walker hatte besondere Freude daran, zu ihrem Publikum ihren jüngsten und ältesten Klarinettenschüler zählen zu dürfen. «Der eine übt jetzt den ‹Wild Cat Blues›. Es war bestimmt schön für ihn, hat hören können.» Auch Roland Neuhaus zog ein positives Fazit: «Es ist immer gut, wenn man vorspielen kann. Der Sinn der Musik ist es, sie live zu spielen.»

Wohltätiger Zweck
Neben dem Genuss der Musik barg das Konzert weiteren Sinn: Mit einer Kollekte wurde für das Projekt «Mpanshya» Geld gesammelt, welches Einheimischen in Sambia eine höhere Lebensqualität schafft.

So erfüllte dieses Konzert nicht nur den Daseinszweck der Musik – es hatte zudem eine wohltätige Seite und entführte die Zuhörer/innen in bunte


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