Spital Zweisimmen: unter dem Potenzial ausgelastet

  24.12.2020 Saanenland, Volkswirtschaft, Saanenland, Gesundheitswesen, Zweisimmen

Das Spital Zweisimmen ist nicht genügend ausgelastet – aus mehreren Gründen. Die Gesundheit Simme Saane AG hat Alexander Gäumann zum Leiter der Geschäftsstelle gewählt.

Der Verwaltungsrat hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Spital Zweisimmen unter seinem Potenzial ausgelastet ist. Das kommt zu einem Teil daher, dass sich Bewohner unseres Einzugsgebiets lieber woanders behandeln lassen, auch wenn es in Zweisimmen möglich wäre. Leider müssen wir auch feststellen, dass einzelne Ärzte ihre Patienten am Spital Zweisimmen vorbei ins übrige Oberland und bis nach Bern einweisen. Anhand der Zuweisungsstatistiken sehen wir, dass dies in eindeutig zu vielen Fällen nicht medizinisch begründet ist. Und das ist schade für unser Netzwerk, schadet dem Spital und damit der Versorgung unserer Region. Patienten haben jederzeit das Wahlrecht, wo sie sich stationär einweisen lassen wollen. Teilen Sie es Ihrem Arzt mit, wenn Sie im Spital Zweisimmen zur Behandlung wollen. Sie stärken damit unsere regionale medizinische Versorgung!

Wahl des Leiters der Geschäftsstelle
An seiner 13. Sitzung konnte der Verwaltungsrat der Simme Saane AG Alexander Gäumann zum Leiter der Geschäftsstelle wählen. Er ist aus einem Bewerbungsprozess mit mehreren Kandidaturen hervorgegangen. Alexander Gäumann verfügt über einen Bachelor in Betriebswirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz und hat berufsbegleitend ein Masterstudium an der Universität Freiburg aufgenommen. Seit diesem Sommer ist er selbständig erwerbend. An zwei Institutionen im Bereich Gesundheitsberufe wirkt er als Gastdozent. In den letzten sechs Jahren hat er in einem ambulanten medizinischen Zentrum gearbeitet, davon die letzten drei Jahre als dessen Geschäftsführer. Dort hat er unter anderem neue Zentren aufgebaut und ein bestehendes integriert. Alexander Gäumann hat auch Kooperationen mit anderen medizinischen Leistungserbringern aufgebaut.

Als Leiter der Geschäftsstelle wird er den Verwaltungsrat der Simme Saane AG in einem Teilzeitmandat in der Umsetzung der Beschlüsse des Verwaltungsrates unterstützen. Er kennt unsere Region als Feriengast, verbringt er doch seit Jahren gerne seine Skiferien in der Region und hat gute Freunde hier.

Qualitätszirkel kommt regelmässig zusammen
Mit grosser Genugtuung dürfen wir feststellen, dass der Qualitätszirkel der Ärzteschaft regelmässig zusammenkommt, weitere Ärzte dazu gestossen sind und auch Fragen, wie den Notfalldienst in der Nebensaison zentral – z.B. in Zweisimmen – leisten, diskutiert werden. Weitere medizinische Netzwerke in unserer Region würden wir sehr begrüssen. Die Physiotherapeuten haben die Diskussion aufgenommen. Der entstehende Satellit Palliative Care Oberes Simmental Saanenland ist ein weiteres positives Beispiel für eine bessere Vernetzung von verschiedenen Leistungserbringern in der Versorgung der Bevölkerung in unserer Region. Dieses Netzwerk will ab nächstem Jahr in unserer Region arbeiten.

Spitalversorgung: Verwaltungsrat steht hinter der Variante D4
An mittlerweile mehreren Workshops wurde die Variante D4 für die Zukunft des Spitals überprüft und für richtig befunden. Sie umfasst den 24-Stunden-Notfall und die Bereitschaft, rund um die Uhr Notfalloperationen durchzuführen. Das definierte medizinische Angebot und auch das von der STS entwickelte Bauprogramm stimmen in der vorliegenden Form für uns. Der Verwaltungsrat gibt dieser Variante klar den Vorzug.

Ambulante Variante als Alternative zur Spitalversorgung
Derzeit wird eine ambulante Variante vertieft. Weil wir so der Bevölkerung bei der geplanten Abstimmung aufzeigen können, wie die Alternative zu einer Spitalversorgung aussieht – inklusive der Konsequenzen. So kann die Bevölkerung des Saanenlands und des Simmentals sich für die medizinische Versorgung entscheiden, die sie sich wünscht. Diese Arbeit an der ambulanten Variante wird bis Ende Januar 2021 fertig. Anschliessend werden das weitere Vorgehen und das Abstimmungsprozedere mit den betroffenen Gemeinden diskutiert und festgesetzt.

STEPHAN HILL, PRÄSIDENT DES VERWALTUNGSRATES

 


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