«Bären» Gsteig: mehr Betrieb mit mehr Personal

  04.04.2022 Hotellerie / Gastronomie, Volkswirtschaft, Gsteig, Tourismus, Wirtschaft

Seit dem 4. Dezember 2020 führt die gemeindeeigene GmbH den «Bären» in Gsteig. Das Geschäft lief im ersten Betriebsjahr besser als erwartet. Simon Graa, der Geschäftsleitungsvorsitzende, führt den erfreulichen Geschäftsgang auf diverse Neuerungen am Haus und ein topmotiviertes Team zurück.

KEREM S. MAURER
«Wir haben den Bärensaal renoviert, besser isoliert, die alten Fenster ersetzt und mit einem angenehmen Beleuchtungssystem ausgestattet», erklärt Simon Graa, der als einer von zwei Gsteiger Gemeinderäten in der Geschäftsleitung der gemeindeeigenen Hotel Restaurant Bären Gsteig GmbH sitzt. Damit habe man dem Bärensaal nicht nur ein gemütliches Ambiente verliehen, sondern ihn zu einem echten Bijou gemacht, was ein spürbar besseres Klima im Inneren zur Folge hat, freut er sich. Frische Tische und neue Sonnenschirme werten optisch die Südterrasse auf und in den Gästezimmern gibt es zusätzliches WLAN. Ebenso wurde das Zimmerangebot mit dem Ausbau der Gastgeberwohnung um zwei sogenannte Budget-Familienzimmer erweitert. Ein Angebot, das laut Graa in der jüngsten Vergangenheit sehr gut angenommen wurde. Genauso wie der neue Aufenthaltsraum für Hotelgäste und der Trocknungsraum für Ski-, Wanderoder Veloschuhe.

Neue Öffnungszeiten und mehr Arbeitsplätze
Auch die Öffnungszeiten wurden angepasst: Neu ist das Hotel an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Früher seien oft nur gewisse Bereiche des Hauses geöffnet gewesen, erinnert sich Graa. Heute seien beispielsweise immer beide Terrassen geöffnet, wenn es das Wetter zulasse. Dies bedinge natürlich einen deutlich höheren Personalaufwand, rechnet er vor und fügt hinzu, dass die Anzahl der Beschäftigten deshalb aufgestockt wurde. In der Küche setze man weiterhin auf gut bürgerliche Speisen. «Der Bären ist eine klassische Dorfbeiz, ein Ort der Begegnung. Und das soll er auch bleiben», sagt Graa. Er betont, dass es darum gehe, auch Neues auszuprobieren. Der Seniorentreff, der auch für andere Interessierte geöffnet sei, habe sich am Donnerstagnachmittag etabliert und stosse auf reges Interesse. Auch das Nostalgie-Skirennen von Ende Januar sei sehr gut angekommen und könnte ein wiederkehrender Punkt in der Jahresagenda des «Bären» werden, wie auch der Plauschjass, der in Kürze durchgeführt werde. «Wir nehmen den Auftrag der Stimmbevölkerung, aus dem Bären wieder einen florierenden Betrieb zu machen, sehr ernst», verspricht der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Im laufenden Jahr darf man sich zudem auf den einen oder anderen Jubiläumsanlass freuen. Denn der «Bären» feiert sein 200-jähriges Bestehen als gemeindeeigener Betrieb.

Bewährte Lösung
«Wir konnten das erste Betriebsjahr wesentlich besser abschliessen, als wir budgetiert hatten», freut sich Simon Graa und berichtet, dass man seit den gröbsten Coronamassnahmen ab Mai 2021 eine «sehr positive Entwicklung» erlebt habe. Tiefer lässt sich der Vorsitzende der Geschäftsleitung allerdings nicht in die Zahlen blicken. Aber er windet den beiden Geschäftsführerinnen – Franziska Walker-Räss im Frontbereich und Manuela Thoenen Bettler in der Administration – sowie dem ganzen Bären-Team ein Kränzchen. Sie seien topmotiviert und machten ihre Aufgabe gut, sagt er. «Uns gefällt es sehr gut», bestätigt Franziska Walker-Räss. «Es macht Freude, dass wieder mehr Hochzeiten, Geburtstage und Konfirmationen im Bären gefeiert werden.» Manuela Thoenen Bettler pflichtet ihr bei und ergänzt: «Es ist schön zu sehen, dass auch die Einheimischen den Bären vermehrt unterstützen.»

Die Idee, den «Bären» mit einer gemeindeeigenen GmbH zu führen, scheint sich als gute Lösung zu erweisen. Denn dadurch habe sich um den «Bären» herum ein stabiles Gerüst aufbauen lassen, das den Fortbestand des Betriebs gewährleiste, ohne dass die beiden Geschäftsführerinnen das ganze Verlustrisiko tragen müssten, erklärt Graa. Dafür hat das Stimmvolk einen Kreditrahmen von 170’000 Franken für die ersten fünf Betriebsjahre gesprochen. Natürlich sei es das Ziel, diesen Kredit nicht anzapfen zu müssen, hält Simon Graa fest. Aber dieses Geld sorge für Ruhe und garantiere, dass sich die Geschäftsführerinnen ganz und gar auf das Wohl der Gäste konzentrieren könnten.


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