Kino Gstaad wird umgebaut

  24.11.2022 Wirtschaft, Kultur, Gstaad, Gewerbe, Wirtschaft

Das Kinogebäude hat den Besitzer gewechselt. Das Kino soll nun umgebaut, der Wohnbereich abgerissen und wieder aufgebaut werden. «Wir wollen das Kino langfristig erhalten», betont Daniel Matti. Auch die Identität, der Charakter des Gebäudes, soll erhalten bleiben.

ANITA MOSER
Das markante Kinogebäude an der Suterstrasse 6 hat Baujahr 1954. Nun hat es den Besitzer gewechselt. Die Nachkommen der Erbauer, die Erbengemeinschaft Hagmann-Dietler, habe altershalber eine Nachfolgelösung gesucht, mit welcher der Fortbestand des Kinos für die nächste Generation sichergestellt werde, erklärt Daniel Matti von Chaletbau Matti. Zusammen mit Ingenieur Walter Egger hat Chaletbau Matti das Gebäude erworben. «Wir wollen das Kino langfristig erhalten. Es ist wichtig für das Dorf, für die Destination», betont er.

Weniger Plätze
Das Kino soll seinen unverwechselbaren Charakter behalten. «Es ist ein erhaltenswertes Gebäude, dem werden wir Rechnung tragen», so Matti. Geändert wird der Zugang. Anstatt über die Treppe wird man künftig ebenerdig – dort, wo heute die Garage ist – ins Foyer gelangen. «Das Foyer mit einer Bar und der Kasse wird dank Fenstern etwas offener als heute», erklärt er. Vom Foyer gelangt man in den Kinosaal. Die Anzahl Plätze wird von aktuell 203 auf 132 reduziert. «Wir glauben an das Kino und hoffen, dass es auch weiterhin eine Nische findet, trotz Netflix und Co.», so Matti. Der Kinosaal soll aufgefrischt werden, aber eine gewisse Nostalgie behalten. «Es gehört ja zu Kinos, dass sie mit vielen Erinnerungen und Erlebnissen verbunden sind.»

Vier Eigentumswohnungen
Der Wohnungstrakt wird abgerissen und neu aufgebaut. Geplant sind vier Wohnungen – Zweitwohnungen. Das Erdgeschoss strassenseitig wird gewerblich genutzt. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich der Zugang zum Autolift. In den beiden Obergeschossen sowie im Erdgeschoss gartenseitig sind die vier Wohnungen geplant. Die Treppe kommt – wie erwähnt – weg. «Das bringt eine gewisse Beruhigung und wertet das Gebiet auf», erklärt Daniel Matti.

Mit Kinobetreiber im Austausch
Mit Kinobetreiber Hansjörg Beck sei man in engem Kontakt. «Er ist auch interessiert, das Kino weiterzubetreiben, was ganz in unserem Sinn ist», so Matti. «Er ist – überspitzt gesagt – ein Kinofanatiker und bringt immer tolle Filme nach Gstaad.»

Zwei Einsprachen
Das Baugesuch lag von Mitte September bis Mitte Oktober öffentlich auf. Während dieser Frist seien zwei Einsprachen von auswärtigen Nachbarn eingegangen, so Matti. Gegenstand der Einsprachen seien die Ästhetik und das Volumen. «Im Prinzip geht es um die Aussicht», sagt Matti. «Der Bau wird einen Meter höher als bisher und es sind Lukarnen vorgesehen. Und das Wohngeschoss zieht sich über die ganze Fläche hin.» Aber der ganze Fussabdruck des Gebäudes – Breite, Länge und Tiefe – bleibe gleich.

Baubeginn unklar
Dass man bereits im Frühling mit den Bauarbeiten beginnen könne, sei nicht realistisch, sagt Daniel Matti zum Zeitplan. Es komme darauf an, ob man sich mit den Einsprechern finde oder nicht. Grundsätzlich könnten die Einsprachen bis vors höchste Gericht gezogen werden, was den Baubeginn um Monate oder Jahre verzögern würde.


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