Touristisches Stelldichein in Gstaad

  08.09.2022 Tourismus, Gstaad, Tourismus, Saanenland, Wirtschaft, Hotellerie / Gastronomie

Von Sonntag bis Dienstag fand der Switzerland Travel Mart Luxury Edition in Gstaad statt. Was bringt der Event für unseren Tourismus?

SONJA WOLF
«Klonggg!» Und wieder läutet die traditionelle Kuhglocke im Saal des Gstaad Palace nach zehn Minuten. Die Hälfte der Teilnehmenden erhebt sich von ihren Plätzen, um an den Tischen des jeweils nächsten Gesprächspartners Platz zu nehmen. Eine moderne Form des Speed-Datings. Aber eines mit dem Ziel, der ganzen Welt die Schweiz als Tourismusdestination schmackhaft zu machen.

39 interessierte touristische Buyer waren angereist, um sich von 39 Suppliern – also Schweizer Leistungsträgern – deren Angebote präsentieren zu lassen. Schweiz Tourismus organisiert diesen «Switzerland Travel Mart» schon seit vielen Jahren; die gerade zu Ende gegangene Edition trug den Zusatz «Luxury Edition» (siehe «Drei Fragen an Vivienne Hosennen»). Elgin Xiao von Intriq Journey Singapur jedenfalls war begeistert: «Ich war schon an einigen Orten in der Schweiz, aber nun das erste Mal in Gstaad. Ich finde es einfach toll hier!» Nicht nur die Landschaft und der traditionelle Charakter der Dörfer, sondern besonders die Käsegrotte mit all den Käselaiben von Wand zu Wand habe es ihm angetan. Einschliesslich der Gespräche mit den Einheimischen über die traditionelle Käseproduktion. «In Singapur wird Essen grossgeschrieben. Käse und Wein wird meine Kunden also immer glücklich machen», scherzt er.

Heimvorteil
Und die Supplier? Auch die sind äusserst zufrieden. Hatten sie doch die Gelegenheit, ihr Angebot in den 10-Minuten-Slots verkaufstechnisch vorteilhaft zu präsentieren. Die meisten der anwesenden Leistungsträger waren Repräsentanten von Hotels. Einen «Heim»- Vorteil hatten naturgemäss die hiesigen Hotels, denn schliesslich konnten sie die anwesenden Interessierten ihr Angebot konkret erleben lassen. Einmal waren die teilnehmenden Buyer in den fünf Gstaader Fünf-Sterne-Superior-Hotels untergebracht, «und ausserdem hatte jedes der Hotels die Möglichkeit, allen Teilnehmenden anlässlich eines gemeinsamen Essens oder einer Party am Abend ihr Produkt und die Serviceleistungen zu zeigen», präzisierte Marie Froger, Verkaufsleiterin im Hotel Le Grand Bellevue. Und damit sich die Destination Gstaad auch sicher auf die positivste Weise in die Erinnerungen der Buyer einbrennt, hatte Gstaad Saanenland Tourismus ein vielseitiges Rahmenprogramm ausgearbeitet. Neben dem bereits gelobten Käsegrottenerlebnis ging es per E-Bike an den Lauenensee, per Pferdekutsche durch Gstaad, zum Essen auf den Wasserngrat oder auch zu Besuch auf einen Bauernhof.

Auf Entdeckungsreise im neuen Gefährt
Damit die angereisten Buyer – die schliesslich als Multiplikatoren dienen werden – auch andere Schweizer Highlights erleben können, hatte Schweiz Tourismus (ST) im Anschluss an das zweitägige Programm eine Post-Convention-Tour organisiert. Die meisten nahmen das Angebot laut André Aschwanden, Mediensprecher von ST, auch wahr. Auf dem Programm standen unter anderem St. Moritz, Zermatt, Interlaken oder auch Genf.

Der Schönrieder Niklaus Mani, seit 41 Jahren Market Manager Europa bei der MOB und ebenso Repräsentant aus der Gruppe der hiesigen Leistungsträger, zeigte sich erfreut: «Fast alle Teilnehmenden sind ja von Montreux oder Zweisimmen angereist und haben unser Produkt – die MOB – bereits als Transportmittel erlebt». Und nicht genug damit: Diejenigen Buyer, die für ihre Post-Convention-Tour Richtung Interlaken fuhren, kamen in den exklusiven Genuss des neuen GoldenPass Express, der offiziell erst ab dem 11. Dezember seinen regulären Fahrdienst aufnimmt. Eine Ausnahmegenehmigung speziell für diesen Tag machte das Erlebnis möglich.

Inspirierte Buyer
Nach einem abschliessenden Statement zum Event befragt, zeigte sich ST zufrieden mit der reibungslosen Organisation. «Die Zusammenarbeit mit Gstaad Saanenland Tourismus sowie den Luxushotels war äusserst angenehm. ST ist beeindruckt ob der Kollaboration innerhalb der Destination».

Laut ersten Feedbacks an ST seien auch die Buyer hochzufrieden und begeistert von Gstaad. Das Angebot der Destination und der weiteren anwesenden Schweizer Leistungsträger habe Eindruck gemacht und werde jetzt mit Freude und Überzeugung weltweit weiterverkauft, so der ST-Pressesprecher Aschwanden.


FAKTEN ZUM STML 2022

– 39 Buyer, aus dem Heimmarkt Schweiz, aber auch aus Europa und den Fernmärkten (z.B. Golfstaaten, China, Indien, Japan, Nordamerika, Brasilien)
– 39 Supplier, hauptsächlich Vertreter von Hotels (27), aber auch von anderen Branchen:
• Transportpartner (z.B. MOB, Jungfraubahnen)
• Destinationen (Gstaad, Zermatt, Engadin, Genf und Zürich)
• weitere: ein Unternehmen für PCR- und Antigen-Tests für Reisende und ein Schweizer Reiseveranstalter

SCHWEIZ TOURISMUS


Warum fand der STM Luxury Edition in Gstaad statt?

Vivienne Hosennen hatte viel zu tun auf dem Switzerland Travel Mart (STM) Luxury Edition. Zusammen mit Claudia Tschudin, der Projektleiterin von Gstaad Saanenland Tourismus, sorgte sie für einen reibungslosen Ablauf des Events.

INTERVIEW: SONJA WOLF

Seit wann gibt es den Switzerland Travel Mart?
Schon seit 40 Jahren.

Und den STM Luxury Edition?
Dies war der zweite STM mit Schwerpunkt auf dem Luxussegment. Der erste fand 2020 auf dem Bürgenstock statt. Alle zwei Jahre organisieren wir einen grossen STM mit etwa 800 Personen, dazwischen alternierend die kleinere Snow Edition und neu jetzt eben auch Spezialausgaben wie die Luxury Edition. Normalerweise organisiert ST generische STM, wo vom Stadt-Buyer bis zum Skitouren-Supplier alle dabei sind. Dort müssen die Paare genau zugeordnet werden. Hier war nur das Luxussegment eingeladen, also konnten sich alle mit allen treffen.

Zweifelsohne geniesst der austragende Ort einen Heimvorteil, da die Buyer die Destination nicht nur im Gespräch präsentiert bekommen, sondern auch hautnah miterleben. Nach welchen Kriterien wählt Schweiz Tourismus jeweils den Ort für den Switzerland Travel Mart aus?
Wir haben einen «request for proposal», den wir allen Partnern in der ganzen Schweiz schicken. Diese können sich bewerben. Dann wählen wir nach einem Kriterienkatalog den passendsten Ort aus. In diesem Fall war uns besonders wichtig: Verkörpert die Destination Luxus? Gibt es dort genügend repräsentable Hotels? Unter 14 Bewerbern für diesen Event hat uns Gstaad am meisten überzeugt mit dem Konzept der fünf Fünf-Sterne-Hotels und dem gleichzeitig authentischen Rahmenprogramm.

 


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