Schülerinnen und Schüler aus dem OSZ Ebnit Gstaad und der John F. Kennedy International School gestalteten mit formulierten Problemstellungen den Auftakt zu Young Impact – einem Projekt unter dem Dach von Impact Gstaad.
JENNY STERCHI
«Die Idee ...
Schülerinnen und Schüler aus dem OSZ Ebnit Gstaad und der John F. Kennedy International School gestalteten mit formulierten Problemstellungen den Auftakt zu Young Impact – einem Projekt unter dem Dach von Impact Gstaad.
JENNY STERCHI
«Die Idee hinter Young Impact ist, den Generationen, die jetzt heranwachsen, das Thema Nachhaltigkeit näherzubringen und herauszufinden, welche Themen und Probleme sie bewegen und beschäftigen. Zudem wollen wir den Austausch zwischen den Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen der verschiedenen Bildungseinrichtungen der Region – öffentliche Schule, JFK School und Le Rosey – fördern» , definiert Marie-Line Michel, Projektverantwortliche bei Impact Gstaad.
Verschiede Perspektiven
Dafür brachte sie im Auftrag von Impact Gstaad Schülerinnen und Schüler aus dem Saanenland zusammen. Angefragt waren Kinder zwischen acht und dreizehn Jahren, Zusagen kamen aus dem OSZ Ebnit, aus der John F. Kennedy International School und vom Le Rosey. Letztere mussten ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Und so arbeiteten die Kinder der internationalen Schule und der Gstaader Oberstufe gemeinsam mit Sophie Bürgin, Jonas Studer und Simon Hirter von eduLAB Thun den letzten Dienstag daran, Problemstellungen zu formulieren. Und zwar so zu formulieren, dass sie für jeden zu verstehen und entsprechend nach guter Überlegung auch zu lösen sind. Das hiess, den ganzen Tag über im Austausch mit den anderen Jugendlichen zu bleiben – in englischer Sprache. Verschiedene Herkünfte und Lebenswelten bedingen unterschiedliche Einstellungen und das erfuhren die Teilnehmenden beim Projekt Young Impact. Im Gespräch, das auf Englisch geführt wurde, lernten die Kinder einander kennen. In einer – zumindest für die eine Hälfte der 36 Schüler:innen – fremden Sprache die eigene Sicht auf die Dinge und gute Ideen zu formulieren, ist nicht gerade einfach. Aber es wurde munter berichtet.
Keine Zeit für Schönfärberei
Verschmutzte Ozeane und das Plastikproblem, das ein Müllproblem generiert, waren die meistgenannten Themen, mit denen sich die Kinder auseinandersetzten. Aber auch Ernährung und die Verschwendung von Nahrungsmitteln sowie anderer Ressourcen blieben nicht unbeachtet. Schnell waren die Verbindungen zwischen heutigem Konsumverhalten und Artensterben im Tierreich, zerstörten Lebensgrundlagen sowie sich häufenden Naturkatastrophen gemacht. Zeit für Illusionen hatten die Schülerinnen und Schüler keine. Sie benannten die Problematiken ziemlich direkt und schonungslos. Eine erklärende Zeichnung auf der Tafel und mit Legofiguren veranschaulichte Missstände und Abhängigkeiten waren das Ergebnis des Tages.
Die Präsentationen am Ende des etwas anderen Schultages wurden auf Englisch vorgetragen und verblüfften zum Teil sehr. Dass Menschen mit der Plastikproduktion und dem Anspruch auf durchgehende Verfügbarkeit an Konsumgütern Geld verdienen, war häufig Grundlage des jeweils bearbeiteten Problems. Diese Abhängigkeiten zwischen Wirtschaft, Konsument und Natur sichtbar zu machen, gelang den Kindern hervorragend. Um die Aufmerksamkeit des Publikums – der Schülerinnen und Schüler – aufrechtzuerhalten, begeisterten einige Jugendliche mit Entertainmentqualitäten und sehr guten Modellen, wie zum Beispiel einem Flugzeug aus Legosteinen oder einer symbolisch dargestellten Flutkatastrophe aus blauem Papier.
Die drei Coaches von eduLAB dirigierten die Jugendlichen gekonnt durch den Tag, gemeinsam mit ihnen immer auf der Suche nach innovativen Ideen, immer daran Schwierigkeiten zu definieren und zu benennen.
Und wie weiter?
Die Probleme sind formuliert, die Notwendigkeit, sie zu lösen auch. Um erste Schritte in Richtung Problemlösung wird es bei der zweiten Veranstaltung Young Impact im November gehen. Dann nämlich kommen genau diese Schülerinnen und Schüler wieder zusammen und werden, eventuell unterstützt durch externe Fachexperten, an den Lösungen arbeiten. Und diese Überlegungen im zweiten Schritt dann vielleicht sogar bei Impact Gstaad – der Nachhaltigkeitsplattform der Erwachsenen – vorzustellen und zu diskutieren.
«Langfristiges Ziel ist es, kontinuierlich Kinder und Jugendliche in die Nachhaltigkeitsdiskussion einzubinden und ihnen zuzuhören», gibt Marie-Line Michel einen Ausblick.
YOUNG IMPACT
Young Impact ist ein Projekt von Impact Gstaad. Impact Gstaad ist als Non-Profit-Verein organisiert. Unter dem Motto «Vom kleinen Gstaad in die grosse Welt» entwickelt, fördert und begleitet der Verein Impact Gstaad Nachhaltigkeitsprojekte innerhalb der Destination Gstaad, setzt eigene Leuchtturmprojekte um und vernetzt an jährlichen Veranstaltungen lokale und kuratierte internationale Nachhaltigkeitsvisionäre mit potenziellen Investoren.
PD